Kienitzer Denkmäler
Wie die anderen Oderbruchdörfer auch hat auch Kienitz eine lange Geschichte
vorzuweisen. In jeder Epoche haben die Menschen Erinnerungsstätten, als Denkmale
bezogen auf besondere Ereignisse ihrer Vergangenheit, errichtet. Diese Denkmale
findet man meist im Ortszentrum, so auch in Kienitz.
Kienitz gehört zu den ältesten Dörfern im
Oderbruch.
Schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung, im Jahre 1234, siedelten Slaven auf
dem heutigen Gebiet von Kienitz. Dies beweisen Reste eines slawischen Burgwalls,
auf denen die heutige Kirche steht. Weitere archäologische Funde aus der
Bronzezeit wurden in der Kienitzer Gemarkung gefunden. Auf einer
Tafel, die in der Kirche, im alten rekostruirten Kirchenschiff angebracht ist, erinnert man an
Kienitzer Bürger, die während der napoleonischen
Befreiungskriege, in der Zeit von 1813 bis 1815, gefallen
sind.
"Aus diesem
Kirchspiel starben für König und Vaterland"
Weitere Denkmäler befinden
sich in der Ortsmitte von Kienitz.
Das Denkmal für Bürger aus Kienitz, die im 1.Weltkrieg, 1914 bis 1918, ihr Leben
ließen. Ihre Namen sind auf einer Tafel mit den
Sterbedaten aufgeführt. Früher zierte ein Adler den oberen Teil des
Gedenksteins. Dieses Denkmal überstand die Zeit des 2.Weltkrieges fast
unbeschadet. Jedoch wurden die Inschriften auf der angebrachten Tafel, durch
Wind und Wetter stark in Mileidenschaft gezogen.
Kienitz schrieb gerade in den letzten Januartagen 1945
traurige Geschichte. In den Morgenstunden, des 31.Januar 1945,
überschritten
erstmals Einheiten der Roten Armee die noch zugefrorene Oder. Völlig unbemerkt
nahmen rund 1500 Rotarmisten in einer Stunde die Orte Kienitz Dorf, Kienitz Amt
mit dem Gutshof und den Bahnhof ein.
Am Vormittag des darauffolgenden Tages bildeten
Vorausabteilungen der 5.Stoß-Armee und der 2. Garde-Panzer-Armee einen
Brückenkopf und bauten diesen in den folgenden Tagen weiter aus, um den letzen
Ansturm auf die Seelower Höhen und Berlin vorzubereiten.
Lesen Sie auch hier.
Bild:
Das Kienitzer Panzerdenkmal in der Ortsmitte.
Die daraus folgenden Kämpfe weiteten
sich dramatisch aus. Hunderte Bewohner aus Kienitz und unzählige Flüchtlinge
glaubten sich, auf kleinen Booten und Kähnen, die im Kienitzer Hafen lagen, in
Sicherheit. Dies jedoch war ein grauenvoller Irrtum. Gerade der Hafen und der Ort
selbst waren vom
Dauerfeuer beider Seiten zur tödlichen Falle geworden. Es gab kein Gebäude, das die
nächsten Tage unversehrt blieb. Kienitz hatte etwa 2500 Einwohner. Viele mussten
ihre Heimat, wenn auch vorübergehend verlassen. Der einzige Weg war jedoch gen
Osten. Genau dahin, wo auch die Rote Armee stand.
Dem direkt gegenüber steht ein Denkmal für die Opfer des
2.Weltkrieges. Auf Anregen eines Kienitzer Bürgers, Herrn K. Fürstenberg, wurde ein
Denkmal (Entwurf
von Roland Rother), aus Feldsteinen und einer Stahltafel, in Form
eines Kreuzes errichtet. Auf dieser Tafel wurde der Schriftzug "Den Opfern
1939 - 1945" eingelassen. Die meisten Steine wurden von den Bürgern
von Kienitz und dessen Umgebung gesammelt und gespendet. Die Einweihung fand am 17.September 1999 im
Beisein zahlreicher Gäste statt.
Bild:
Denkmal für die Opfer des 2. Weltkrieges. Ortsmitte.
Inschrift:
"Dieses Denkmal ist für
die vielen tausend Opfern des 2.Weltkrieges errichtet worden, die unbekannt
geblieben, in den Dörfern des Oderbruchs, in der Feldmark, in den Gehölzen und
Wiesen, am Deich und im Strom ihr namenloses Grab gefunden haben."
Ein weiteres Denkmal, das an die unsäglichen Leiden des 2.
Weltkrieges erinnern soll, steht auf dem Deich, zur Überfahrt zur alten Fährstraße. Die
"Stele" wurde am 5.November 1987 eingeweiht.
Diese
"Stele"
symbolisiert jene Brückenköpfe der Roten Armee, die am 31.Januar die Oder
überschritten hatten. An ihr wurden Abbildungen eingraviert, die die
Region Kienitz zeigt. Zudem ist ein Ausspruch vom berühmten DDR-Filmregisseur
Konrad Wolf eingraviert.
Info:
Leider werden von Mitmenschen
unserer Zeit Denkmale,
durch Schmierereien oder anderen Beschädigungen heimgesucht. Aus diesem Grunde
entschuldigen wir uns an dieser Stelle für die auf diesem Bild erkennbares
Zeichen, dass ein Hakenkreuz darstellte wurde bereits entfernd.
Bild
:
Die Stele, zur Erinnerung an den ersten Brückenkopf im Januar 1945 in Kienitz.
In Kienitz befinden sich weitere
Bau- und Bodendenkmäler. |
-> in Kienitz Dorf |
Amselweg
8 ein Wohnhaus |
|
Amselweg
12 ein Wohnhaus mit Stallgebäude |
|
Deichweg
17 Wohnhaus |
|
Schulstraße
15 die Dorfkirche |
|
Str.d.Befreiung
10 ein Wohnhaus |
|
Str.d.Befreiung
39 ein Wohnhaus mit zwei Stallgebäuden |
-> in Kienitz Nord |
der Gutspark,
ehemals das Gutshaus der Familie Koppe |
|
Kienitzer Oderstraße 46 ein
ehemaliges Fachwerkhaus. Früher das Dammmeisterhaus |
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